Lateinamerika
 

 

 

 

Brasilien

"Brasilien“ geht auf den portugiesischen Namen Pau-brasil des Brasilholz-Baumes (Caesalpinia echinata) zurück. "Braz" steht im Portugiesischen für "glühende Kohlen" und bezieht sich auf die Farbe des Holzes, das, wenn geschnitten, rot leuchtet und in Europa zum Färben von Stoffen benutzt wurde. Diese heute vom Aussterben bedrohte Baumart war zur Zeit der frühen Kolonisation in den Wäldern der brasilianischen Atlantikküste weit verbreitet und ein wichtiges Ausfuhrprodukt der Region.

Argentinien

Der Volksaufstand in Argentinien im Dezember 2001 führte der Welt die Krise des neoliberalen Modells, aber auch der repräsentativen Demokratie in Lateinamerika deutlich vor Augen. Innerhalb kurzer Zeit wurden mehrere Präsidenten zum Rücktritt gezwungen und verallgemeinerte sich die Parole „Que se vayan todos!“ („Sie (die PolitikerInnen) sollen alle abhauen!“). Bereits vor, während und nach dieser allgemeinen Erhebung traten soziale Bewegungen in Erscheinung, bei denen sich einige der beschriebenen Aspekte bündelten. Im Zuge des Aufstandes wurden verschiedene Protestformen zusammengeführt und es bildete sich eine Assoziation von unterschiedlichen Schichten der Bevölkerung heraus. So blockierten AktivistInnen der Arbeitslosenbewegung (Piqueteros) Strassen, vereinigten sich Angehörige der Mittelschicht und ArbeiterInnen in den Nachbarschaftsversammlungen (Asambleas), besetzten ArbeiterInnen von ihren Chefs verlassene Fabriken und demonstrierten Menschen aus der Mittelschicht kochtopfschlagend in den Städten Argentiniens (Cacerolazo). Insbesondere Teile der Piqueteros machten dabei einen Politisierungsschub durch: „Von ihren ursprünglichen Forderungen nach mehr Rechten und Wohlfahrtsprogrammen gingen sie dazu über, die herrschende Wirtschaftsordnung insgesamt zu kritisieren und das damit verbundene politische Modell in Frage zu stellen.“Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise und deren absehbaren fatalen Auswirkungen vor allem für die Länder der „Dritten Welt“ können die politischen Forderungen der „autonomen“ Piqueteros interessante Impulse für die Diskussion geben: Auf einem Kongress der Piqueteros wurde „die Streichung der Auslandsschuld, die Festsetzung eines Mindestlohns von 600 Peso, eine Arbeitslosenunterstützung in Höhe von 500 Peso, sowie die Verstaatlichung des Bankenwesens, die Rückübertragung privatisierter Staatsbetriebe und eine Korrektur des politischen Modells durch direkte Demokratie gefordert“.

Chile

Chile) ist ein Staat im Südwesten Südamerikas, der sich annähernd in Nord-Süd-Richtung zwischen den Breitengraden 17° 3′ S und 56° 30′ S erstreckt. Das Land grenzt im Westen und Süden an den Pazifischen Ozean, im Norden an Peru (auf einer Länge von 160 km), im Nordosten an Bolivien (861 km) und im Osten an Argentinien (5308 km) sowie an den Atlantischen Ozean, die Gesamtlänge der Landesgrenzen beträgt 6329 Kilometer. Daneben zählen zum Staatsgebiet die im Pazifik gelegene Osterinsel (Rapa Nui), die Insel Salas y Gómez, die Juan-Fernández-Inseln (einschließlich der Robinson-Crusoe-Insel), die Desventuradas-Inseln sowie im Süden die Ildefonso-Inseln und die Diego-Ramirez-Inseln. Ferner beansprucht Chile einen Teil der Antarktis. Chile belegt laut UN-Bericht den ersten Platz des Human Development Index innerhalb Lateinamerikas.